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Heute im Blog: Das Land braucht mehr Zuversicht

  • Autorenbild: Wolfgang Kleideiter
    Wolfgang Kleideiter
  • vor 1 Tag
  • 3 Min. Lesezeit

Deutschland mangelt es an Zuversicht. Ein Dauerzustand? Nein, sagen die Wegbereiter einer Initiative, die auf stärkeren Zusammenhalt setzt. Mit dabei ist der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV)


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Foto: phfilipposarci
Foto: phfilipposarci

„Wir fahren das Land vor die Wand, wenn wir weiter so machen wie bisher.“ Laut einer Studie, die „Rheingold Salon“, ein renommiertes Kölner Marktforschungsunternehmen, mit den Medienorganisationen „#UseTheNews“ und „Initiative 18“ erstellt hat, stimmen dem Satz aktuell 78 Prozent (!) der Menschen in Deutschland zu. Ein Alarmsignal.


Viele Befragte gaben in der bundesweit durchgeführten Untersuchung an, sich vom System und der Politik alleingelassen zu fühlen. Die wirtschaftliche und politische Lage wird von ihnen negativ beurteilt, etablierte Medien werden abgelehnt. Die schlecht eingestufte Gesamtlage und der Vertrauensverlust in die Institutionen der Gemeinschaft führen laut Untersuchung zu einem Rückzug in das persönliche familiäre Umfeld. „Hier richten sich die Menschen möglichst gut ein“, erklären die Studienmacher.


Wenn man die Ergebnisse liest, kann man zu dem Schluss kommen, dass unsere Gesellschaft neben einer besseren und erfolgreichen Politik auch dringend ein Coaching benötigt. Denn im Laufe der Jahre scheint bei vielen aus unterschiedlichsten Gründen die innere Überzeugung verloren gegangen, schwierige oder herausfordernde Situationen aus eigener Kraft heraus gut meistern zu können. Fachleute sprechen von einem Mangel an „Selbstwirksamkeit“. Wenn aktuell 50 Prozent glauben, dass sie auf sich allein gestellt sind und nichts bewirken können, muss man sich über die Zuversicht-Krise in Deutschland nicht wundern.


Hohe Bereitschaft, sich zu engagieren


Bild: UseTheNews gGmbH / Illustration: Mo Büdinger
Bild: UseTheNews gGmbH / Illustration: Mo Büdinger

Das jetzt gestartete „Projekt Zuversicht“ kann allerdings darauf aufbauen, dass viele Menschen im Land Gemeinschaft erfahren und 65 Prozent bereit wären, sich in Projekten zu engagieren. „Menschen, die eine Form von sinnstiftender Gemeinschaft gefunden haben, sind glücklich darüber und können Zuversicht entwickeln. Sie berichten von Zusammenhalt im Heimatverein, in der Theatergruppe, im Ehrenamt und vielem mehr“, lautet ein Ergebnis der auch tiefenpsychologisch durchgeführten Untersuchung und Befragung von über 2000 Personen.


Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV), der bereits vorher mit „Rheingold Salon“ zusammengearbeitet hat, sieht in puncto Zuversicht eine Vorbildfunktion des ländlichen Raums. Hubertus Beringmeier, Präsident des WLV, weist darauf hin, dass es dort bereits viele Projekte und Konzepte gibt, durch die der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt wird. „Hier ist insbesondere das Engagement in Vereinen und Politik und durch gemeinschaftliche Projekte – etwa im Bereich der Bäuerlichen Bürgerwindparks zur Mitgestaltung der Energiewende oder durch kooperative Ansätze im Naturschutz – zu nennen“, so Beringmeier. Oft seien die Bauernfamilien direkt daran beteiligt. Dazu passt ein Ergebnis der Studie: „Gemeinschaft kann am besten vor Ort aufgebaut und gesellschaftliche Spaltung so abgebaut werden.“


Im Laufe des Projekts, das durch Verbände, Unternehmen, Medienhäuser und Vermarkter unterstützt wird, sollen in den kommenden Wochen Konzepte entwickelt werden. Man will Wege aufzeigen, wie es gelingen kann, das von den Menschen „herbeigesehnte Gemeinschafts- und Wirksamkeitsgefühl wieder entstehen zu lassen“. Mitwirken werden daran Nachwuchskräfte und Vertreter und Vertreterinnen aus der Kreativwirtschaft, aus dem Bereich des Journalismus und der Politik.


Man darf gespannt sein, zu welchen Ergebnissen die verschiedenen Arbeitsgruppen kommen werden. Wenn dadurch die weit verbreitete Schwarzmalerei gemindert und Engagement geweckt werden könnte, wäre dies schon ein Erfolg.


Von heute auf morgen wird es nicht gehen. Der WLV hat mit dem inzwischen bei allen Landesbauernverbänden und beim Deutschen Bauernverband (DBV) angesiedelten Projekt „Zukunfts-Bauer“ 2021 den Anstoß gegeben, vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen neue Formen der Kommunikation zu entwickeln, die Wagenburgen zu verlassen und an einem Zukunftsbild für die Landwirtschaft zu arbeiten. Aus dem Projekt ist nach dem Sprint beim Start längst ein Dauerläufer geworden.


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